In einer ersten Etappe erhielt das Brunnbächli Anfang 2024 ein neues naturnah gestaltetes Bachbett. Auf der Ruderalfläche wurde aus lehmigem Aushubma-terial ein temporäres Pioniergewässer erstellt. Im März haben 15 Freiwillige und fünf Kinder insgesamt 240 einheimische Gehölze in die Uferböschung gepflanzt und zusätzliche Kleinstrukturen errichtet. Aus der alten Öko-Ausgleichsfläche bargen wir drei Abende lang wertvolles Moderholz und Moos, auch Unken, eine Erdkröte, Bergmolche und Leuchtkäfer-Larven und siedelten sie um in die neue Bachböschung. Auch aus dem alten Bachbett wurden Wasser- und Uferpflanzen ausgegraben und ins neue Bachbett hinübergerettet. Während der Bauarbeiten wurden weitere 17 Unken und 7 Mauereidechsen eingefangen und in einem Häckselhaufen in Sicherheit gebracht.
Ende März 2024 durften wir von Birdlife Aargau bei der Delegierten-Versammlung einen Preis für den zweiten Platz im Wett-bewerb "Ökologische Infrastruktur" entgegennehmen, was uns sehr gefreut hat.
Nach einer langen Nassperiode konnten wir im Juni endlich die Bachböschung mit einer Krautsaummischung und die südlich angrenzende Grünfläche mit einer Magerwiesen-Mischung ansäen. Wir kämpften erfolgreich gegen einjähriges und kanadi-sches Berufkraut, während sich unsere Gelbbauchunken in den Bachausweitungen und im temporären Pioniergewässer an die Arbeit machten und fleissig Nachwuchs zeugten.
Im März und April 2025 wurde die zweite Bauetappe realisiert: Der Spitz des Naturschutzgebietes erhielt seine Grenze in Form einer provisorischen Strasse auf der Ostflanke. Dann wurde ein Bodenaufbau mit magerem Substrat gemacht und die Geländekante modelliert. Mit viel Elan bauten die beiden erfahrenen Baggerführer verschiedene Substrate mit einer Mächtigkeit von drei Meter in die Geländekante ein: lehmiges Aushubmaterial, drei verschiedene Sande, Wandkies, Erdmaterial, Geröll und viel Totholz wurden lagenweise geschichtet, und zum Teil verdichtet auf- und aneinandergefügt. Wildbienen machten sich schon kurz nach der Fertigstellung der Wand im tonigen Sand ans Werk. Mit grossen Jura Brocken aus der nahegelegenen Steingrube Gugen bauten wir eine grosse Reptilienburg , auch da wurde Totholz und ganz unten ein Heuballen eingearbeitet. Von einem ehemaligen Vereinsmitglied erhielten wir eine ansehnliche Sammlung an Totholz von verschiedensten Baumarten. Die Lehrlinge der Gebr. Huber AG legten diese kunstvoll als Kleinstrukturen im Bereich der zukünftigen Hecken an und bauten aus groben Steinen eine Hermelinburg im Uferbereich des Brunnbächli.
Der provisorische Lehmtümpel wurde Ende April mit der Vibroplatte und zusätzlicher Lehmerde sorgfältig neu verdichtet. Anfang Mai kamen die Gelbbauchunken und nahmen den Tümpel sowie fast sämtliche Bachaufweitungen in Beschlag.
Während der Frühlingsexkursion von BirdLife am 25. Mai 2025 wurde ein Hermelin beim Asthaufen nahe der Hermelinburg gesichtet, was uns sehr gefreut hat. Eine weitere Sichtung in Nähe der Gösgerstrasse erreichte uns Mitte Juli.
In den Monaten Mai und Juni investierten wir über 70 Stunden mit Neophytenbekämpfung in der Bachböschung und der Magerwiese! Unzählige Säcke wurden "geerntet" und vom Werkhof zur Entsorgung abgeholt. Diese Zusammenarbeit funktioniert hervorragend!
Für die Ansaat der neuen Magerwiese und des Krautsaums im Spitz machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung.
Erst zu trocken, dann zu heiss, entschieden wir uns, weiter regelmässig zu eggen, auf die Fertigstellung der Strasse im Spitz zu pochen, die Gehölzpflanzung im November 2025 durchzuführen, und erst im zeitigen Frühling 2026 alles anzusäen. Dann sollte hoffentlich auch die Ruderalfläche fertiggestellt und parat zur Ansaat sein.
Finanzierung der dritten Etappe noch nicht gesichert
Leider ist die Finanzierung der dritten Etappe noch nicht gesichert. Aufgrund von Sparmassnahmen des Bundes fehlen uns noch Gelder im 5-stelligen Bereich. Das Herzstück, die drei grossen Pioniergewässer mit Ruderalfläche, vielen Versteck-strukturen, einem Gehweg für Besucher, Sitzgelegenheiten und Informationstafeln wird erst in Angriff genommen, wenn dessen Finanzierung vollständig gesichert ist.
Das zukünftige Naturschutzgebiet Birch-Brunnacker braucht Ihre Unterstützung...
Falls Sie interessiert sind, beim nächsten Freiwilligen-Einsatz mitzuhelfen, oder eine Spende für die weitere Gestaltung des neuen Naturschutz-Gebietes machen möchten, oder wenn Sie Fragen haben, schreiben Sie bitte an:
info@nverlinsbach.ch oder esther.schweizer@kreuzkröte.ch